Medienkompetenzen
4.2 Personenbezogene Daten und Privatsphäre schützen
5.2 Kritisch-reflektiert mit digitalen Medien interagieren
5.3 Sozial verantwortlich in der digitalen Welt interagieren
Material
– Computer oder Tablets mit Internetzugang (Einzel- oder Partnerarbeit)
– Beamer oder Smartboard
– Datenschutzhinweis (wird gemeinsam gelesen: keine Fotos der Lernenden werden verwendet)
– Optional: Reflexionsblatt, Padlet oder Wordcloud-Tool (z. B. Mentimeter)
Lernziele
Die Lernenden..
verstehen, wie KI Bilder erkennt und interpretiert
erkennen, welche Informationen aus scheinbar harmlosen Fotos ausgelesen werden können
reflektieren, wie sie selbst mit Bildern im Netz umgehen
entwickeln Kriterien für verantwortungsvolles Teilen von Fotos
stärken ihre digitale Mündigkeit im Umgang mit sozialen Medien
Bezug zum Alltag
Viele Lernenden nutzen täglich soziale Medien wie Instagram, TikTok oder Snapchat und teilen dabei persönliche Fotos – oft ohne sich bewusst zu sein, dass KI-basierte Systeme diese Bilder automatisch analysieren. Die auf Künstlicher Intelligenz basierende Bilderkennung liest dabei nicht nur oberflächliche Informationen wie Objekte, Orte oder Farben aus, sondern interpretiert auch emotionale Ausdrucksformen, Stimmungen, vermutete Persönlichkeitsmerkmale und sogar potenzielle Vorlieben der abgebildeten Personen. Diese Daten werden oft automatisch kategorisiert und für algorithmische Entscheidungen genutzt – etwa um Werbung gezielt auszuspielen, Inhalte zu empfehlen oder Nutzerprofile zu verfeinern. So beeinflusst KI nicht nur, wie andere uns im Netz sehen, sondern auch, was wir selbst zu sehen bekommen.
Beschreibung
In dieser Unterrichtseinheit erleben die Lernenden anhand zweier interaktiver Tools, wie Künstliche Intelligenz Bilder analysiert und persönliche Informationen daraus ableiten kann. Im Demo-Modus von „How Normal Am I?“ beobachten sie, wie eine KI Merkmale wie Alter, Emotionen oder Symmetrie erkennt. Wichtig ist dabei der Hinweis der Lehrkraft, dass das Tool ironisch-kritisch gemeint ist und bewusst mit gesellschaftlichen Vorstellungen von „Normalität“ spielt. Eine anschließende Diskussion kann die Frage aufgreifen, was „Normalität“ aus Sicht der KI im Vergleich zum menschlichen Blick bedeutet.
Darauf aufbauend analysieren die Lernenden mit dem Tool „They See Your Photos“ öffentlich geteilte Instagram-Bilder. Sie erkennen dabei, wie KIs automatisch Inhalte wie Stimmung, Ort oder Vorlieben auslesen und kategorisieren. Beide Tools verdeutlichen, wie tiefgreifend KI-basierte Bilderkennung heute bereits in alltäglich genutzten Apps wie TikTok, Instagram oder Google Fotos eingebettet ist – oft unbemerkt im Hintergrund.
In Kleingruppen reflektieren die Lernenden ihre Beobachtungen und diskutieren, welche Informationen sie mit einem Bild bewusst oder unbewusst preisgeben. Die Lehrkraft unterstützt diesen Prozess mit gezielten Fragen wie: „Was kann eine KI über dich herausfinden?“ oder „Wer profitiert davon, wenn solche Daten gesammelt werden?“. Das Ziel ist es, ein kritisches Bewusstsein für Datenschutz und digitale Selbstverantwortung zu fördern – und langfristig eine reflektierte Haltung beim Teilen persönlicher Fotos zu entwickeln.
Tipps & Tricks Alternativ können die Tools im Demo-Modus über den Beamer vorgestellt werden, um auf die Eingabe eigener Bilder oder persönlicher Daten zu verzichten.
Weiterführende Ideen
Kreativaufgabe: Die Lernenden erstellen im Anschluss ein Poster mit dem Titel „Poste mit Verstand – 5 Tipps für Fotos im Netz“.
In einer weiterführenden Aktivität kann untersucht werden, wie Bilderkennung technisch funktioniert – zum Beispiel durch eine einfache Einführung in Trainingsdaten, Mustererkennung und Klassifizierung
